Digitalisierung
Gemischte Eindrücke aus dem Transaktionsmarkt
Digitalisierung
Gemischte Eindrücke aus dem Transaktionsmarkt
Trends
- 2023 wurden in Deutschland drei neue Gesetze verabschiedet, die den digitalen Wandel im Gesundheitswesen entscheidend vorantreiben sollten. Diese legislativen Maßnahmen haben sich darauf konzentriert, die bereits steigende Akzeptanz digitaler Anwendungen im Gesundheitsbereich weiter zu festigen. Rückblickend zeigt sich, dass diese Initiativen eine spürbare Wirkung entfaltet haben, indem sie Effizienz und Qualität der Gesundheitsversorgung durch die verstärkte Integration digitaler Technologien deutlich verbesserten
- Der digitale Wandel der Gesundheitswirtschaft in Deutschland verläuft weiter eher schleppend. Im Vergleich mit 16 anderen Nationen belegt Deutschland den vorletzten Platz. Auch die im Januar 2021 eingeführte elektronische Patientenakte (ePA) leistet bis jetzt noch nicht den erhofften Beitrag zur Digitalisierung. Zwar ist die Anzahl der aktivierten ePAs im Jahr 2023 um 41% gestiegen, die Anzahl der gesetzlich versicherten Nutzer beträgt aber dennoch nur 1%. Der Bundestag versucht daher, durch die Einführung des Opt-Out-Verfahrens, die Strategie zu beschleunigen. Mit diesem Verfahren wird für alle Versicherten eine ePA eingerichtet, sofern sie nicht aktiv widersprechen. Damit wird eine ePA-Abdeckung von 80% bis 2025 angestrebt
- Die Umsetzung des eRezepts in Deutschland nimmt Fahrt auf: Nach verschobenen Fristen und einer erfolgreichen Testphase im Sommer 2023 ist die verpflichtende Einführung für Januar 2024 geplant. Die Nutzung stieg bis dahin deutlich: Im April 2023 wurden bereits über 1,6 Millionen eRezepte eingelöst, im Vergleich zu etwas mehr als 11.000 im April des Vorjahres. Zudem stieg die Anzahl der ausstellenden Arztpraxen von 224 im Mai 2022 auf über 4.100. Diese Entwicklung zeigt eine wachsende Akzeptanz und Nutzung des eRezepts im deutschen Gesundheitswesen1
- Trotz des nachgewiesenen Nutzens wird das Potenzial von Telemonitoring in Deutschland dagegen kaum ausgeschöpft, im Unterschied zu den USA, wo bereits 12% der Bevölkerung davon profitieren. Die Technologie ermöglicht die Fernüberwachung von Gesundheitsparametern, was besonders für chronisch Kranke von Vorteil ist. McKinsey beziffert das ökonomische Potenzial von Telemonitoring auf jährlich 4,3 Mrd. Euro, hauptsächlich durch Einsparungen bei Krankenhausaufenthalten2
- Auch die Teleradiologie birgt noch einige Potenziale zur Effizienz- und Qualitätssteigerung in der Befundung, ist in Deutschland aber immer noch einem engen regulatorischen Korsett unterworfen. Der Erwerb der Teleradiologie 4ways in England durch Evidia (EQT) zeigt, dass große, finanzstarke Betreiber schon die Weichen für entsprechende europäische Plattformen stellen.
- Im Jahr 2023 belief sich das Finanzierungsvolumen im digitalen Gesundheitssektor auf 10,7 Mrd. Dollar – die niedrigste Jahressumme der letzten vier Jahre. Viele Investments im digitalen Gesundheitsbereich der DACH-Region flossen 2023 in den Bereich der mentalen Gesundheit, unter anderem in Firmen wie Selfapy und HelloBetter
1) DoctoLib Digital Health Report 2023
2) McKinsey eHealth Monitor 2023 & Philipp Hühne (McKinsey) Digitalisierung im Gesundheitswesen
© 2017 - 2024 PwC. All rights reserved. PwC refers to the PwC network and/or one or more of its member firms, each of which is a separate legal entity. Please see www.pwc.com/structure for further details.