Wie kommt KI intelligent in den
öffentlichen Sektor?

Künstliche Intelligenz wird immer wichtiger – und mit einer neuen Datenkultur auch immer nützlicher.
Künstliche Intelligenz (KI) unterstützt beim Verfassen von Vermerken und dabei, Studienbescheinigungen auf Echtheit zu prüfen – das sind nur zwei von immer mehr Aufgaben, bei denen die öffentliche Verwaltung in Deutschland die Technologie einsetzt. Davon sollen die Bürger:innen und die Verwaltungsbeschäftigten gleichermaßen profitieren. Doch wie lässt sich KI im öffentlichen Sektor umsichtig und sinnvoll nutzen? Die Basis für KI-Anwendungen sind aktuelle, belastbare und hochwertige Daten. Um verlässliche Datengrundlagen zu schaffen, hat die Bundesregierung im Januar 2021 eine Datenstrategie veröffentlicht und 2023 aktualisiert. Zentral ist der Aufbau von Datenlaboren in allen 14 Bundesministerien, dem Bundeskanzleramt sowie dem Bundespresseamt. Die Idee: Mit Daten und künstlicher Intelligenz können Mitarbeiter:innen Politik deutlich gezielter gestalten und wirksamer umsetzen.
Umsetzbare Anwendungen schaffen
Um das enorme KI-Potenzial in der öffentlichen Verwaltung zu heben, müssen die Entscheidungsträger:innen verstehen, von welchem Punkt aus sie mit ihrer jeweiligen Einrichtung ihre KI-Reise starten. Fest steht: Der jeweilige Anwendungsfall und der Einsatz qualifizierter Data Scientists und KI-Expert:innen müssen im Mittelpunkt stehen, um realistische, umsetzbare Anwendungen zu schaffen – statt überzogene Erwartungen zu schüren. Schließlich soll – und kann – KI, richtig eingesetzt, die Beschäftigten von repetitiven Aufgaben entlasten und insbesondere den hohen Digitalisierungsdruck der Verwaltung verringern, statt ihn zu erhöhen. Dazu gehört, genau hinzuschauen, wo KI sinnvoll ist – und wo nicht. Denn viele Aufgaben sind mit herkömmlicher Automatisierung ebenso gut und oft mit deutlich weniger Rechenkapazität lösbar. Dies geht im gegenwärtigen KI-Hype manchmal etwas unter.
Grundsätzlich ist KI besser dafür geeignet, große und möglicherweise sogar unstrukturierte Datenmengen zu verstehen, zugänglich zu machen und basierend auf ihnen neue Inhalte zu erzeugen. Andere, repetitive und klar definierte Aufgaben, die keine gewaltigen Datenmengen einbeziehen, sind oft auch mit anderen Techniken – beispielsweise Robotic Process Automation (RPA) – lösbar.
Weil Technologien wie RPA spezifischer und weniger mächtig sind als auf KI basierende Lösungen, lassen sie sich etwas leichter und schneller umsetzen. Zudem arbeiten sie transparent, Anwender:innen können also jeden Schritt nachvollziehen. Allerdings stoßen solche Systeme an Grenzen, wenn sie zu viele oder zu komplexe Prozessschritte bearbeiten müssen. In solchen Fällen bieten sich häufig hybride Lösungen an, die die Vorteile beider Welten vereinen.
KI-Momentum aufrechterhalten
In der Praxis sind viele unserer Mandanten regelrecht von KI begeistert. Dieses Momentum sollten wir aufrechterhalten, denn KI wird einen festen Platz im Technologieportfolio erhalten. Damit sie wirklich nützt, müssen interne und externe Daten für geplante KI-Anwendungen die notwendige Qualität und die richtige Beschaffenheit aufweisen, um die erwarteten Ergebnisse zu erzielen. Hierzu braucht es an manchen Stellen eine neue Datenkultur und -governance, also insbesondere einen selbstverständlicheren, unbürokratischen, mitunter auch mutigeren Umgang mit den Daten – und dem Teilen von Daten.
Mehr über intelligente KI-Konzepte für die öffentliche Verwaltung lesen Sie in den Interviews mit Dirk Schrödter, Chef der Staatskanzlei und Digitalisierungsminister in Schleswig-Holstein, und Jann Wendt, Gründer und CEO des Unternehmens north.io.

Datenexpert:innen bei der Arbeit: Es braucht auch qualifizierte Fachkräfte, um nützliche KI-Anwendungen zu schaffen

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