Pflege (ohne reine Immobilien-/PropCo-Transaktionen)
Erhöhtes Transaktionsaufkommen bei ambulanten Dienstleistern sowie bei Pflegeheimbetreibern aufgrund zahlreicher Einzelverkäufe aus der Insolvenz
Pflege (ohne reine Immobilien-/PropCo-Transaktionen)
Erhöhtes Transaktionsaufkommen bei ambulanten Dienstleistern sowie bei Pflegeheimbetreibern aufgrund zahlreicher Einzelverkäufe aus der Insolvenz
Anzahl erfasster Transaktionen
2020
0
0
2021
0
0
Wesentliche Transaktionen
- Die Kenbi GmbH übernimmt den ambulanten Pflegedienst LIONCARE Wohnen und Pflege GmbH. Damit erweitert sie durch die Akquisition den Kundenstamm auf insgesamt etwa 4.000 Kunden in fünf Bundesländern
- Übernahme der Anteile am wirtschaftlich angeschlagenen Pflegeheimbetreiber Emvia Living mit über 50 Einrichtungen im stationären und ambulanten Bereich durch den französischen Kreditfonds Ardian Debt
- Alloheim Senioren Residenzen SE übernimmt drei Pflegeeinrichtungen der Novent Holding aus der Insolvenz
- Die Hera Residenzen Gruppe übernimmt mit der Pflegedienst im Centrum GmbH, Pflegedienst Märchenmühle GmbH, Pro Senior GmbH sowie dem Pflegedienst AAK Clococeanu in Hamburg weitere Anbieter ambulanter Pflegedienstleistungen in Deutschland
- Neun Pflegeeinrichtungen der insolventen Convivo Gruppe werden durch die newcare GmbH (Quadriga Capital) und ArteCare GmbH & Co. KG (Perpetua Capital) übernommen
- Domidep übernimmt die Lilien Pflegegesellschaft mbH mit über 200 Betten
Trends
- Im Vergleich zu den Vorjahren ist die Transaktionsaktivität in allen Bereichen der Pflege stark gestiegen, was insbesondere auf die hohe Anzahl an Einzelverkäufen, auch aus der Insolvenz, zurückzuführen ist. Der Pflegemarkt sah sich 2023 mit zahlreichen, anhaltenden Herausforderungen konfrontiert, sodass größere Übernahmen ausblieben und selbst Betreiber, die von Private-Equity-Gesellschaften gehalten werden, nur sehr selektiv Akquisitionen im Bereich der stationären und ambulanten Pflege tätigten. Fehlendes Fachpersonal in Verbindung mit vorgeschriebenen Personalschlüsseln führte dazu, dass in stationären Pflegeeinrichtungen angestrebte Belegungsquoten verfehlt wurden, während sich gleichzeitig die Personalkosten aufgrund des im September 2022 eingeführten Tariftreuegesetztes erhöhten. Ein Anstieg der Energiepreise sowie durch Inflation gestiegene Kosten für Verbrauchsmaterialien und Lebensmittel belasteten zusätzlich die Liquiditätssituation zahlreicher Einrichtungsbetreiber. Außerdem konnten beantragte Pflegesatzerhöhungen oft nur sukzessive vereinnahmt werden
- Aufgrund der prekären finanziellen Lage mussten 2023 neben kleineren familiengeführten Betrieben auch größere Gruppen wie Convivo, Curata, die Hansa Gruppe, die Novent Holding und Dorea Insolvenz anmelden. Käufer für diese Gruppen wurden nicht gefunden. Lediglich einzelne Häuser konnten im Rahmen von Einzelverkäufen aus der Insolvenz gerettet werden. Zahlreiche Pflegeeinrichtungen mussten geschlossen werden und fehlen somit zur Deckung des weiterhin hohen Pflegebedarfs. Auch 2024 ist mit weiteren Schließungen und Insolvenzen zu rechnen
- Im Jahr 2023 konnten 34 Transaktionen im ambulanten Bereich verzeichnet werden, wobei die Hera Residenzen Gruppe und der LebenPlus Pflegeverbund mit jeweils drei Akquisitionen besonders aktiv waren. Auch opseo (Apheon) konnte 2023 mit zwei Akquisitionen sein Angebot im Bereich der ambulanten Intensivpflege ausweiten
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