Risk & Regulatory
Kostendruck, Fachkräftemangel und verschärfte Regularien: Die Red-Flag-Analyse hilft, Risiken und Potenziale zu identifizieren, strategische Entscheidungen zu treffen und Compliance sicherstellen.
Wir bringen Sie auf den aktuellen Stand.
Real Asset Compliance: Red-Flag-Analyse als Instrument zur Risikoidentifikation
Mit Blick auf ihr Asset-Portfolio stehen Unternehmen aktuell vor vielfältigen Herausforderungen: Sie müssen umfassende Transformations- und Digitalisierungsprojekte angehen, um die Wettbewerbsfähigkeit zu sichern sowie die Büro- und Standortkonzepte an New-Work-Anforderungen anzupassen. Sie müssen aber auch neue regulatorische Anforderungen erfüllen, Kostensenkungsprogramme umsetzen und die Betreiberverantwortung sicherstellen. Zudem haben viele Unternehmen einen historisch gewachsenen Gebäudebestand mit umfangreichem Sanierungsbedarf. In dieser komplexen Situation bietet die Red-Flag-Analyse wertvolle Unterstützung, da sie Schwachstellen in rechtlichen, finanziellen und physischen Bereichen transparent macht und so Potenzialermittlung und prioritätenorientierte Maßnahmenpläne für fundierte strategische Entscheidungen ermöglicht.
Die wesentlichen Erfolgsfaktoren einer Red-Flag-Analyse im Immobilien- und Infrastrukturbereich
Im Immobilien- und Infrastrukturbereich sind die Erfolgsfaktoren der Red-Flag-Analyse entscheidend für eine präzise Risikobewertung: Umfassende Datenerfassung, Expert:innenwissen und moderne KI-gestützte Analysetools ermöglichen die Identifikation von Schwachstellen, während ein tiefgreifendes Verständnis der regulatorischen Anforderungen proaktive Maßnahmen unterstützt. Eine klare Kommunikation und regelmäßige Anpassungen der Analyseprozesse sichern die langfristige Wirksamkeit der Bewertung.
Wie wird die Red-Flag-Analyse durchgeführt?
Bei PwC umfasst das prozessuale Vorgehen bei der Red-Flag-Analyse im Zuge der strategischen unternehmerischen Standortausrichtung und der Sicherstellung der Betreiberverantwortung fünf Schritte. Diese möchten wir Ihnen im Folgenden kurz vorstellen:
Ziele definieren und Daten sammeln
Der erste Schritt einer erfolgreichen Red-Flag-Analyse besteht darin, klare Ziele zu definieren. Sie möchten beispielsweise herausfinden, ob eine Immobilie eine lohnende Investition ist, wie hoch der Sanierungsstau im Bestand ist oder ob rechtliche Risiken hinsichtlich der Betreiberverantwortung bestehen? Ihre Ziele bestimmen den Fokus der Analyse. Dazu werden alle entscheidenden Informationen gesammelt, darunter Grundbuchauszüge, Mietverträge, Baugenehmigungen, Wartungs- und Instandhaltungsprotokolle sowie Finanzberichte.
Risikokriterien festlegen
Sobald die Ziele definiert sind, ist es unerlässlich, spezifische Risikokriterien festzulegen. Diese umfassen rechtliche Aspekte wie Baurechtskonformitäten oder bestehende Rechtstreitigkeiten, finanzielle Faktoren wie Cashflow-Prognosen oder Instandhaltungsaufwendungen und physische Merkmale der Immobilie, beispielsweise den baulichen Zustand. Hier werden also die Kriterien festgelegt, die für eine strategische Standortentscheidung entscheidend und relevant sind.
Daten bewerten
Die gesammelten Informationen werden nun mithilfe von KI-gestützten Analysetools und umfangreichem Expert:innenwissen systematisch analysiert, um Anomalien und Schwachstellen sowie Potenziale zu identifizieren. Dies umfasst die Überprüfung von Baugenehmigungen, Brandschutzkonzepten und Auditberichten des Gebäudeversicherers sowie von Mietverträgen auf ungewöhnliche Klauseln oder von Finanzberichten auf Auffälligkeiten oder Inkonsistenzen. Zudem werden physische Inspektionen der Immobilie durchgeführt, um den Gebäudezustand zu untersuchen und eventuelle strukturelle Mängel oder Verbesserungspotenziale aufzudecken.
Risiken und Potenziale bewerten und dokumentieren
Nach der Identifikation von Risiken folgt deren Bewertung hinsichtlich der Abweichung von der Zieldefinition (Red Flags), um die potenziellen Auswirkungen auf Ihre Immobilie abzuschätzen. Auch die identifizierten Potenziale werden bewertet. Ein umfassender Bericht wird erstellt, der alle identifizierten Risiken klar darlegt und als Grundlage für das weitere Vorgehen dient.
Empfehlungen und Maßnahmen ableiten und überwachen
Auf Basis der Red-Flag-Analyse werden Empfehlungen in einer Entscheidungsvorlage zusammengefasst und Maßnahmenpläne zur Risikominderung und Potenzialhebung entwickelt. Dies bildet eine hilfreiche Grundlage für die Planung strategischer Investitionsprojekte, die Immobilienentwicklung sowie die Sicherstellung der operativen Betreiberverantwortung.
Welche Vorteile bietet der PwC-Ansatz?
- frühzeitige Risikoerkennung: Die Red-Flag-Analyse hilft Ihnen, potenzielle Probleme oder Risiken zu identifizieren, bevor sie kritisch werden. Dies können Bedenken hinsichtlich rechtlicher, finanzieller, technischer oder umweltbezogener Aspekte sein.
- bessere Entscheidungsfindung: Durch das Erkennen und Verstehen von Risiken und Potenzialen wird es möglich, fundierte Entscheidungen zu treffen. Sie können entscheiden, welche Risiken Sie eingehen und wo Sie Maßnahmen zur Risikominderung ergreifen wollen.
- Kostenersparnis: Indem potenzielle Probleme frühzeitig erkannt werden, lassen sich teure Überraschungen und unerwartete Ausgaben vermeiden.
- Compliance und rechtliche Sicherheit: Die Red-Flag-Analyse hilft Ihnen, sicherzustellen, dass Sie alle rechtlichen und regulatorischen Anforderungen erfüllen.
- langfristige Planung: Auf Basis der Risikoidentifizierung können Sie als Betreiber langfristige Strategien zur Risikominderung und Potenzialhebung entwickeln, was die Nachhaltigkeit und Stabilität Ihrer Immobilie verbessert.

Roland Gänzle ist Director Capital Projects, Infrastructure und Real Estate bei PwC am Standort Frankfurt am Main.

Tobias Märtens ist Manager Capital Projects, Infrastructure und Real Estate bei PwC am Standort Frankfurt am Main.

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