Bauindustrie im Fokus

Net Impact Ansatz – Wertvoll für Unternehmen und unabdingbar für die Transformation von (Produktions-) StandortenBauindustrie unter Druck: Fortschritte bei ESG, Stillstand bei der Digitalisierung

Die Wirtschaft steht vor einer tiefgreifenden Transformation. Klimawandel, steigende regulatorische Anforderungen und der Wunsch nach Nachhaltigkeit erfordern neue Denkansätze und Strategien. Einer der wegweisenden Ansätze in diesem Bereich ist der Net Impact Ansatz. Doch warum ist er für Unternehmen so wertvoll, und warum wird die Transformation der Bestände immer mehr zur Pflicht?

Der Immobiliensektor ist für rund 30 % des weltweiten Energieverbrauchs und ca. 40 % der CO₂-Emissionen verantwortlich. Der Net Impact Ansatz bietet Unternehmen die Möglichkeit, gezielt Maßnahmen zu ergreifen.

Was ist der Net Impact Ansatz?

Der Net Impact Ansatz, bietet eine ganzheitliche Lösung zur nachhaltigen Transformation von (Produktions-) Standorten. Der Ansatz umfasst die Reduktion von Energie- und Ressourcenverbrauch, die Integration von Nachhaltigkeit in die Immobilien- und Standortstrategie sowie die Anpassung an neue Herausforderungen wie Digitalisierung und Klimarisiken​

Dabei liegt der Fokus darauf, nicht nur ökologische Vorteile zu erzielen, sondern auch die Resilienz und langfristige Rendite der Standorte zu steigern. Der Klimawandel führt zu extremen Wetterereignissen, die Gebäude und Infrastrukturen gefährden. Unternehmen müssen sich auf Hochwasser, Stürme und Hitzewellen vorbereiten. Resiliente Bauweisen, wie Hochwasserschutzmaßnahmen oder hitzeangepasste Gebäudestrukturen, minimieren die Risiken solcher Ereignisse. Für Unternehmen bedeutet dies, dass sie nicht nur gesetzliche Anforderungen erfüllen, sondern auch von einem erheblichen wirtschaftlichen Mehrwert profitieren können.

Warum ist der Net Impact Ansatz für Unternehmen wertvoll?

  • Kosten- und Ressourceneinsparung:

Durch die Reduktion des Energie- und Ressourcenverbrauchs können Unternehmen nicht nur ihre Betriebskosten langfristig senken, sondern auch ihre Umweltbilanz deutlich verbessern. Dies führt zu einer Optimierung der Betriebskosten und steigert gleichzeitig die Effizienz der Standortbewirtschaftung.

  • Erfüllung gesetzlicher Anforderungen:

Unternehmen müssen sich heute mehr denn je mit neuen regulatorischen Vorgaben wie der EU-Taxonomie oder der Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) auseinandersetzen. Der Net Impact Ansatz hilft, diese Vorschriften zu erfüllen und die Transparenz in Bezug auf Nachhaltigkeitsleistungen zu verbessern, was nicht nur rechtliche Risiken minimiert, sondern auch die Unternehmensreputation stärkt.

  • Resilienz und Zukunftssicherheit:

Der Klimawandel und die zunehmenden regulatorischen Anforderungen zwingen Unternehmen, ihre Standorte beständiger und widerstandsfähiger gegenüber künftigen Herausforderungen zu machen. Mit dem Net Impact Ansatz können Unternehmen ihre Standorte nicht nur energieeffizienter gestalten, sondern auch für unvorhergesehene Ereignisse wappnen, wie z.B. Extremwetterereignisse oder sich ändernde Marktbedingungen​

  • Förderung und Finanzierung:

Die Transformation von (Produktions-) Standorten ist zwar mit Investitionen verbunden, doch bietet der Net Impact Ansatz eine klare Kostenoptimierung. Maßnahmen zur Energieeinsparung amortisieren sich meist innerhalb weniger Jahre, während gleichzeitig der Wert des Standorts steigt. Ein großer Vorteil des Net Impact Ansatzes ist die Möglichkeit der Finanzierung und Förderung durch öffentliche Mittel. So können Unternehmen, die einen Transformationsplan zur nachhaltigen Optimierung ihrer (Produktions-) Standorte umsetzen, von einer Anteilsfinanzierung profitieren. Abhängig von der Unternehmensgröße werden bis zu 60% der Kosten durch nicht rückzahlbare Zuschüsse gefördert. Unternehmen, die sich in Energieeffizienz- und Klimaschutz-Netzwerken engagieren, können sogar bis zu 90.000 Euro an Zuschüssen erhalten.

  • Technologische Integration und Digitalisierung:

Eine der großen Chancen für Unternehmen liegt in der Integration von digitalen Technologien. Der Net Impact Ansatz fördert die Digitalisierung von Standorten. Durch den Einsatz von Smart-Building-Technologien können Unternehmen den Energieverbrauch optimieren, Betriebskosten senken und die Gebäudenutzung effizienter gestalten. Technologien wie IoT (Internet of Things) und KI-basierte Energiemanagementsysteme spielen hier eine Schlüsselrolle. Durch Sensoren und vernetzte Systeme lassen sich Verbrauchsdaten in Echtzeit analysieren und steuern, was zu weiteren Einsparungen führt. Langfristig ermöglicht dies eine datenbasierte Optimierung des Gebäudebetriebs, die sowohl ökologisch als auch ökonomisch von Vorteil ist.


Bestandteile des Transformationsplans

IST-Analyse:

Analyse des Ist-Zustands eines Standorts bzw. mehrerer Standorte

Zielfestlegung:

Bekenntnis des Unternehmens zu dem Ziel, spätestens ab 2024 treibhausgasneutral zu sein sowie Festlegung eines konkreten THG-Reduktionsziels mit einem Zeithorizont von zehn Jahren für den (oder die) Standort(e) der Ist-Analyse (mind. 40% THG-Reduktion ggü. dem Basisjahr der THG-Bilanz)

Maßnahmenplan:

Identifikation und Konzeption von Maßnahmen, mit denen mindestens das 10-Jahres-Ziel erreicht werden soll

Verankerung:

Darstellung wie die Klimaziele im Unternehmen systematisch verankert und konsequent verfolgt werden

Warum ist die Transformation der Immobilienbestände unabdingbar?

Die Notwendigkeit, Standorte nachhaltig zu transformieren, wird immer dringlicher.

Eine Transformation der Bestände ist nicht nur ein Beitrag zum Klimaschutz, sondern auch eine wirtschaftliche Notwendigkeit. Zunehmend fordern Investoren und Finanzierer den Nachweis von Nachhaltigkeitsstrategien. Standorte, die nicht an Extremwetterereignisse angepasst sind, haben mit steigenden Versicherungsprämien oder einer nicht Versicherbarkeit zu kämpfen. Ohne entsprechende Maßnahmen riskieren Unternehmen, den Zugang zu Kapital zu verlieren oder mit höheren Kosten konfrontiert zu werden.

Fazit

Der Net Impact Ansatz bietet Unternehmen eine einzigartige Chance, ihre Bestände fit für die Zukunft zu machen. Die Kombination aus staatlicher Förderung, Kostenoptimierung und Erfüllung regulatorischer Anforderungen macht diesen Ansatz zu einem unverzichtbaren Werkzeug in der nachhaltigen Standorttransformation. Unternehmen, die jetzt handeln, sichern sich nicht nur einen Wettbewerbsvorteil, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag zur Erreichung globaler Klimaziele.

Für die Unternehmen bedeutet dies eine umfassende Transformation, die jedoch langfristig enorme Vorteile für Umwelt, Wirtschaftlichkeit und Gesellschaft bringt.


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Melanie Linke

Senior Manager and Head of Sustainability Corporate Real Estate | Berlin

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